Bericht
zur Mitgliederversammlung und Veranstaltung des Quartiervereins Riehen
Nord QUARINO „Frischer Wind auf dem Bauernhof Maienbühl“ https://www.maienbuehl.ch vom 26.11.2018
von Christian Heim
Nein, unsere Kühe haben keine Hörner, antworteten die neuen Pächter des Bauernhofs Maienbühl Ivon Karle und Hermann Arni ohne zu zögern auf die Frage eines Zuhörers. Der Neutrale Quartierverein Riehen Nord QUARINO
hatte am vergangenen Montag das neue Pächterpaar eingeladen, um im
Anschluss an die Mitgliederversammlung ihren Betrieb vorzustellen und
über ihre Pläne zu berichten. Zur Einstimmung auf das Thema gab
Vorstandmitglied Christian Heim einen kurzen Überblick zur historischen
Entwicklung der Landwirtschaft und deren Bedeutung für Riehen.
Zeugnisse aus früherer Zeit seien zum Beispiel die Landvogtei und das
Wettsteinhaus. Interessiert nahmen die Anwesenden zur Kenntnis, dass es
in Riehen zur Zeit noch fünf Landwirtschaftsbetriebe gibt, welche
insgesamt rund 245 ha Land (inkl. der Flä-chen im Ausland)
bewirtschaften, was einer Fläche von 343 Fussballfeldern entspricht.
Auf den Hof Maienbühl entfallen rund
57 ha Land, wobei die Bewirtschaftung neu auf Bio umgestellt wird, was
nach den Ausführungen des Pächterpaars mit einigem Aufwand verbun-den
ist und nicht ohne Rückschläge bewältigt werden kann. So berichteten
sie zum Beispiel vom Versuch Biomais anzusäen. Diese Rechnung sei nicht
aufgegangen, da die Krähen sämtli-che Saatkörner gegessen hätten. Mit
einem Trick versuchen sie beim nächsten Mal, die Krä-hen zu überlisten.
Sie werden Federn von toten Krähen in Kreisen auf den neu angesäten
Fel-dern verteilen, was die Krähen vermuten lässt, dass ein Raubvogel
in der Gegend sein Unwe-sen treibt und die Krähen vom Diebstahl der
Saat abhält. Neben der Produktion von Getreide setzten die Pächter auf
die Viehwirtschaft und auf die Produktion von Eiern. Ziel sei es, ihre
Produkte soweit möglich lokal zu vertreiben. Erste Schritte in diese
Richtung haben sie bereits unternommen. Ihre Produkte können nicht nur
direkt bei ihnen auf dem Bauernhof gekauft werden, sondern teilweise
auch beim Metzger im Dorf. Sie stehen zudem in Kontakt mit den
verschiedenen Pflegeheimen und haben bereits einen Eierlieferdienst
eingerichtet, den sie aber noch weiter ausbauen möchten.
Die Idee, den Hof als Bio-Bauernhofs
zu betreiben, sei nicht aus einer Ideologie heraus ent-standen. Sie
seien einfach überzeugt davon, dass die Produkte besser und gesünder
seien, auch wenn der Ertrag gegenüber einem herkömmlichen Betrieb
geringer ausfällt. Als Beispiel erwähnen sie die Milchleistung von
Kühen. Während eine Schweizer Durchschnittskuh rund 10‘000 Liter Milch
pro Jahr liefert, rechnen sie mit einem Ertrag von rund 6‘000 Liter
Milch pro Kuh und Jahr.
Beim anschliessenden Apéro hatten die
Anwesenden schliesslich die Gelegenheit, ein paar Produkte vom
Bauernhof zu probieren und sich von deren Qualität zu überzeugen.
Anlässlich der vorangegangenen
ordentlichen Mitgliederversammlung wurde der bisherige Vorstand
einstimmig in seinem Amt bestätigt. Es sind dies: Ernst Stalder
(Präsident), sowie die Mitglieder Katrin Amstutz, Vreni Betschart,
Pascale Boss, Christian Heim, Erica Perucchi und Anita Stalder.
Riehen, 28.11.2018